Christian Hasucha

chris­ti­an ha­sucha bb in der stadt oder auf dem land – chris­ti­an ha­­sucha ar­­bei­tet vor­­wie­­gend in und mit all­­täg­­li­chen räu­­men. sie sind ihm bühne, ma­te­ri­a­l­­lie­­fe­rant, ana­­ly­­se­­ge­­gen­­stand, thema, ak­ti­­ons­­feld und ‚bild‘ zu­­gleich. als sol­che wer­­den sie raum­­­grei­­fend ‚über­­­ma­l­t‘ und um­­­ge­­sta­l­tet. die be­trach­ter*in­nen sehen sich mit un­­­ge­wöhn­­li­chen bild­­fü­­gun­­gen kon­fron­tiert. diese geben ihnen zu sehen, zu hören, zu füh­len, zu tun und zu den­ken. be­trach­ter*in­nen müs­­sen sich darin be­we­­gen und po­­si­tio­­nie­ren. sie sind es, die das neue sin­­nes­an­­ge­­bot mit­­tels be­trach­tung und re­fle­­xi­o­­nen re­a­­li­­sie­ren müs­­sen – auf je ei­­ge­­ne weise.

meist the­­ma­ti­­siert chris­ti­an ha­­sucha den raum als so­­zi­a­len sach­­ver­­halt und aus­­schnitt über­­­grei­­fen­­der so­­zio­­kul­tu­rel­­ler, äs­the­ti­­scher und phi­lo­­so­­phi­­scher zu­­sam­­men­hän­­ge. seine in­­ter­­ven­ti­o­­nen (im­­plan­ta­te) er­­zeu­­gen po­e­ti­­sche brü­che in­­­mit­ten be­­kann­ter un­­­spek­ta­­ku­lä­­rer si­tua­ti­o­­nen und ma­chen sicht­­bar, was im ver­­­bor­­ge­­nen an­we­­send ist und was der all­­tags­­stump­­fe blick aus­­­zu­blen­­den ge­­neigt ist. sie zei­­gen auf, was über­­g­an­­gen wurde und mög­­lich wäre. in­­­so­­fern at­ta­­ckie­ren sie wahr­­neh­­mungs­­­kon­­ven­ti­o­­nen und all­­täg­­li­che ver­­ha­l­tens­mus­ter und wei­ten den blick.

seine po­e­­sie tritt den be­trach­ter*in­nen in tro­­cke­ner, sprö­­der, sach­­li­cher „mach-art“ ent­­ge­­gen. sie schließt ex­­pres­­si­vi­tät und pa­thos aus und trans­­por­tiert die kla­r­heit des kon­­zepts. bei aller kla­r­heit er­­zeugt es aber er­fah­run­­gen, die sich nicht wie nach­rich­ten ‚le­­sen‘ und ver­­s­te­hen las­­sen. sie füh­ren in of­­fe­­ne re­fle­­xi­­ons­­fel­­der, die un­­ab­­ge­schlos­­sen blei­­ben, wes­halb ich sie als po­e­­sie be­schrei­­be.


© pu­ritz, prof. ul­rich: kunst heute, nach­be­trach­tun­gen zu einer se­mi­nar­sit­zung am cas­par-david-fried­rich-in­sti­tut der uni­ver­si­tät greifs­wald

Christian Hasucha
©Christian Hasucha, DIE INSEL Berlin 2006, Lier (Belgien) 2007, Fribourg (Schweiz) 2008, Ditzingen 2020

Ausstellungsansicht

Chris­ti­an Ha­sucha 
Thron "Solo", 2023 / "Stand­orte in Brühl", 2023

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